Am 21. März ist Welt-Down-Syndrom-Tag. Viele Selbsthilfeinitiativen und Familien mit Angehörigen mit Down-Syndrom feiern an diesem Tag das Leben und die Gemeinschaft. Gleichzeitig stellen sie fest, dass ein Kind mit Trisomie 21 – dem Down-Syndrom – häufig als stigmatisierend erlebt wird. Mit der Weiterentwicklung der Pränataldiagnostik befürchten viele Betroffene und ihre Familien einen zunehmenden Rechtfertigungsdruck bei der Entscheidung für ein Kind mit Behinderung. Der Bundesverband donum vitae e.V. fordert dazu auf, die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderung in allen Lebensbereichen anzuerkennen. Ebenso weist er auf den Bedarf von psychosozialer Beratung im Zusammenhang mit Pränataldiagnostik hin. „Als Träger von Schwangerschafts(konflikt)beratungsstellen begleiten wir seit mehr als zwanzig Jahren Frauen und Paare, die Pränataldiagnostik in Anspruch nehmen“, erklärt Connie Nattermann, die stellvertretende Bundesvorsitzende von donum vitae. „Wir kennen somit aus erster Hand die Fragen, die sich diese Familien rund um Pränataldiagnostische Angebote stellen.“
Psychosoziale Beratung vor, während und nach pränataler Diagnostik
Im Verlauf einer Schwangerschaft kommen auf schwangere Frauen und werdende Eltern viele Fragen und damit verbundene Entscheidungen zu. Mögliche Erkrankungen, Fehlentwicklungen oder Fehlbildungen beim Ungeborenen können mittels Pränataler Diagnostik erkannt werden. Pränataldiagnostik bietet die Chance auf Behandlung der schwangeren Frau oder des ungeborenen Kindes bei gesundheitlicher Gefährdung. Andererseits können sich daraus schwerwiegende existenzielle Fragen ergeben, bei deren Beantwortung nicht nur die medizinische Sichtweise im Vordergrund stehen darf. Hier setzt das Angebot der psychosozialen Beratung an. „Häufig erleben schwangere Frauen und Paare die Wartezeit auf ein Ergebnis – vor allem während der weiterführenden Diagnostik oder nach einem unklaren Testergebnis – als krisenhaft“, so Connie Nattermann. „Unsere Beraterinnen und Berater bieten den Raum und die Zeit, um ihre Fragen und Wünsche zu klären. Auf dieser Grundlage können die Frauen und Paare in Ruhe eine tragfähige Entscheidung treffen.“
Akzeptanz und Teilhabe für Menschen mit Behinderungen und ihre Familien
Mit dem technologischen Fortschritt in der Pränataldiagnostik wächst in unserer Gesellschaft der Anspruch, ein gesundes Kind auf die Welt zu bringen. Der Eindruck entsteht, als sei die Geburt eines behinderten Kindes vermeidbar. Damit geraten schwangere Frauen und werdende Eltern zunehmend unter Druck. donum vitae wirbt gemeinsam mit dem Bundesverband Down-Syndrom e.V. für eine vielfältige und vorurteilsfreie Gesellschaft. „Der Welt-Down-Syndrom-Tag ist auch eine Gelegenheit, Vorurteilen zu begegnen. Menschen mit Down-Syndrom führen ein glückliches Leben und möchten Teil der Gesellschaft sein“, erklärt Alexandra Althaus, die Vorsitzende des Bundesverbandes Down-Syndrom e.V. „Das diesjährige Motto „With us, not for us“ („Mit uns, nicht für uns“) macht deutlich, dass Menschen mit Down-Syndrom bei Entscheidungen, die ihr Leben betreffen, einbezogen werden müssen. Wir müssen noch intensiver mit Menschen mit Down-Syndrom sprechen und nicht über sie. Zugleich verdeutlichen wir die menschliche Vielfalt an diesem Tag mit „Lots of Socks“ („Vielen verschiedenen Socken“). Wir freuen uns über alle, die an diesem Tag bunte und verschiedene Socken tragen“, so Alexandra Althaus.
Alle Informationen zu den Beratungsangeboten von donum vitae finden Sie hier: https://schwangerschaftsberatung.donumvitae.org/
Der Bundesverband Down-Syndrom e.V.
Der Bundesverband Down-Syndrom e.V. (BVDS) setzt sich für eine inklusive Gesellschaft ein, in der Menschen mit und ohne Behinderungen, Menschen verschiedener Nationalität, verschiedenen Glaubens, verschiedener sexueller Orientierung, verschiedener kultureller Herkunft ganz selbstverständlich miteinander leben und dieselben Rechte und Pflichten genießen. Der BVDS steht für Toleranz, Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit in einer inklusiven Gesellschaft, in der jeder Mensch die Möglichkeit hat, sich entsprechend seiner Fähigkeiten und Neigungen zu entwickeln.
Zum Welt-Down-Syndrom-Tag hat der Bundesverband Down-Syndrom e.V. zwei Botschaften: „Wir leben in einer vielfältigen und bunten Welt und das ist toll. Jeder Mensch ist einzigartig!“, „Jeder Mensch hat unabhängig von persönlichen Fähigkeiten ein Recht auf ein selbstbestimmtes Leben. Inklusion ist ein Menschenrecht!“
Weitere Informationen demnächst auf: https://bv-ds.de/
donum vitae e.V.
donum vitae bietet bundesweit an 200 Orten Schwangerschafts- und Schwangerschaftskonfliktberatung an. Auf der Grundlage des christlichen Menschenbildes setzen wir uns für den Schutz des ungeborenen Lebens und für die Würde von Frau, Mann und Kind ein. In Politik und Gesellschaft engagieren wir uns für ein kindgerechtes und familienfreundliches Umfeld.
donum vitae berät, informiert und begleitet in allen Fragen rund um Schwangerschaft und im Schwangerschaftskonflikt. Darüber hinaus bieten wir psychosoziale Beratung im Kontext von Pränataldiagnostik oder bei unerfülltem Kinderwunsch sowie Veranstaltungen zur sexuellen Bildung und sexualpädagogischen Prävention an und vermitteln konkrete Hilfe und Unterstützung. Die Beratung von donum vitae ist kostenlos und vertraulich, auf Wunsch auch anonym. Sie steht allen Ratsuchenden offen – unabhängig von Nationalität, Konfession und sexueller Orientierung.
Die rund 320 Beraterinnen und Berater von donum vitae werden von mehr als 1.000 ehrenamtlich Engagierten in 13 Bundesländern unterstützt. Der Verein wurde 1999 gegründet und ist gemeinnützig. Die staatlich anerkannten Beratungsstellen von donum vitae sind berechtigt, einen Beratungsnachweis gemäß § 219 StGB auszustellen.
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